Im Jahr 2024 erreichte der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) mit über 2,3 Millionen verkauften E-Bikes und Pedelecs einen neuen Höchstwert in Deutschland. Die Anschaffungskosten liegen im Durchschnitt zwischen 1.500 und 5.000 Euro. Zentrale Risikobereiche umfassen Diebstahl, Unfälle und Schäden an Lithium-Ionen-Akkus. Verbraucher sind gut beraten, ihre elektrischen Räder gezielt über Hausrat-, spezialisierte E-Bike- oder Kfz-Versicherungen abzusichern. Dabei ist die rechtliche Einstufung nach der StVZO ebenso zu beachten wie eine gründliche individuelle Risikoanalyse.
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Pedelecs bis 25 km/h gelten als Fahrrad ohne Versicherungspflicht
Nach StVZO gelten Pedelecs mit einer elektrischen Unterstützungsleistung bis 250 Watt und einer Unterstützungsgeschwindigkeit bis 25 km/h als Fahrräder. Sie dürfen Radwege benutzen, eine Haftpflichtversicherung ist nicht vorgeschrieben. Im Gegensatz dazu werden S-Pedelecs mit bis zu 500 Watt und 45 km/h sowie engere E-Bikes als Kleinkrafträder eingestuft. Für diese ist ein Versicherungskennzeichen vorgeschrieben und der Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung erforderlich. Dementsprechend bestimmen diese Klassifikationen spezifische Abstellregelungen und erforderliche Deckungsumfänge im Versicherungsvertrag.
2024 registriert über 70.000 Bike-Diebstähle täglich rund 190 Fälle
Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnete 2024 mehr als 70.000 entwendete Fahrräder und E-Bikes, was täglich rund 190 Diebstählen entspricht. In Städten ist die Wahrscheinlichkeit zweifach höher als auf dem Land. Eine passende Versicherung schützt vor wirtschaftlichen Folgen gestohlener Räder, während sichere Abstellplätze das Risiko reduzieren. Zusätzliche Bausteine in Hausratverträgen oder spezielle E-Bike-Policen erweitern den Diebstahlschutz, heben Nacht- und Zeitklauseln auf und bieten weltweit mehr Sicherheit. Mobilitätslücken werden durch flexible Leistungen geschlossen.
E-Bike-Unfälle steigen um über 60 Prozent durch höhere Geschwindigkeiten
Durch den starken Anstieg der E-Bike-Verkäufe, gesteigerte Fahrgeschwindigkeiten und das zusätzliche Gewicht haben sich in den vergangenen fünf Jahren die Unfallstatistiken deutlich erhöht. Beobachtet wurde eine Zunahme der Zwischenfälle um über sechzig Prozent. Um sich dagegen abzusichern, empfiehlt sich eine passende Unfall- oder Teilkasko-Erweiterung. Diese schützt nicht nur vor Personenschäden und Schäden am eigenen Fahrrad, sondern beinhaltet auch Mobilitätsgarantien, die im Anschluss an einen Crash eine zeitnahe, unkomplizierte Weiterfahrt ermöglichen.
Akku-Deckung erstattet Austauschkosten und schützt vor Rahmen und Garageschäden
Akkumulatoren können schon durch geringe mechanische Belastungen, unsachgemäße Handhabung oder starke Temperaturwechsel beschädigt werden, was im schlimmsten Fall zu gefährlichen Kurzschlüssen und Bränden führt. Spezielle Versicherungstarife mit Akku-Deckung übernehmen die Kosten für den Austausch defekter Batteriezellen oder kompletter Akkupacks und bieten darüber hinaus Schutz gegen Folgeschäden am Rahmen, Gepäckträger und der Garage. Verbraucher sollten darauf achten, dass im Versicherungsvertrag explizite Klauseln für Akkuschäden enthalten sind und umfassend schriftlich dokumentiert werden.
Standardpolicen decken Einbruchdiebstahl nachts begrenzt mit Zeitwerterstattung inklusive ab
Ein typischer Hausratstandardvertrag deckt Einbruchdiebstahl aus verschlossenen Räumen ab, wobei oft eine Zeitwerterstattung vorgesehen ist. Die sogenannte Nachtzeitklausel beschränkt den Schutz in der Regel auf die Stunden zwischen 22 und sechs Uhr. Außerhalb dieser Rahmenbedingungen und im Außenbereich besteht nur eingeschränkter Versicherungsschutz. Mit jährlichen Zusatzbausteinen für 30 bis 80 Euro kann die Versicherungssumme deutlich angehoben, die Nachtzeitbeschränkung aufgehoben und der Geltungsbereich europaweit oder sogar weltweit erweitert werden. Das schützt Fahrräder und E-Bikes.
Dedicated-Policen bieten weltweiten Schutz gegen Diebstahl, Vandalismus, Unfall, Zubehör
Dedicated-Policen bieten umfassenden Schutz gegen Diebstahl, Vandalismus und Unfälle bei einer Jahresprämie von 80 bis 250 Euro. Sie gelten weltweit, sodass Einsätze im In- und Ausland abgedeckt sind. Zusätzlich gewähren sie innerhalb definierter Fristen eine Neuwertentschädigung des versicherten Elektrofahrrads. Ein integrierter Mobilitätsservice organisiert Reparatur, Ersatzmobilität und Rücktransport. Zubehör wie Helme, Zusatzakkus oder Fahrradanhänger lassen sich in den Versicherungsschutz einschließen. Sie sind besonders für Vielfahrer und Tourenenthusiasten geeignet. Zudem umfangreicher Pannen- und Schadensgutachtenservice.
Gesetzliche Haftpflicht und optionale Teilkasko sichern S-Pedelecs rundum ab
Die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung für S-Pedelecs kostet jährlich 40 bis 60 Euro und übernimmt Schäden an Personen und Sachen Dritter. Ergänzend steht eine optionale Teilkaskoversicherung zur Verfügung, die für jährliche Beiträge zwischen 60 und 100 Euro Schutz gegen Diebstahl, Brand, Sturm und Hagel bietet. Durch die Kombination beider Policen sichern Sie Ihr S-Pedelec umfassend ab und können bei Unfällen oder Extremwetter wieder mobil sein. Damit reduzieren Sie Ausfallzeiten nach Schadenereignissen.
Neuwert- oder Zeitwerterstattung, regionaler und globaler Schutz, individuelle Selbstbeteiligung
Wichtige Parameter bei der Vertragsgestaltung umfassen die Wahl zwischen Neuwert- und Zeitwerterstattung, ebenso wie den Geltungsbereich des Schutzes, der regional oder weltweit gelten kann. Weiterhin bestimmt die Höhe der Selbstbeteiligung im Schadenfall, üblicherweise zwischen 100 und 250 Euro, die Kostenbelastung des Versicherungsnehmers. Basierend auf individuellem Risikoprofil und Reiseverhalten lässt sich die Police flexibel anpassen. Mit Kaufbelegen für Zubehör wie Anhänger, Taschen oder Helme sind alle Komponenten in den Versicherungsschutz eingeschlossen.
E-Bike-Versicherung optimal wählen: Fahrzeugwert, Nutzung, Abstellort und regionale Risiken
Bei der Auswahl einer geeigneten Versicherungspolice sollten der aktuelle Marktwert des E-Bikes, die Häufigkeit und Art der Nutzung, der Abstellort sowie lokale Diebstahlhäufigkeiten berücksichtigt werden. Vorhandene Verträge sind auf vorhandene E-Bike-Klauseln zu prüfen, alle relevanten Angaben wie Kaufdatum, Seriennummer und Zubehör detailliert zu dokumentieren und die versicherte Summe entsprechend anzupassen. Ebenfalls ist die Einhaltung vertraglicher Vorgaben, beispielsweise das ordnungsgemäße Verschließen und Abstellen, zwingend sicherzustellen. um den Vollschutz dauerhaft zu gewährleisten.
Rechtliche Einstufung, individuelle Risiken und Versicherungsschutz für E-Bikes berücksichtigen
Um E-Bikes umfassend zu schützen, muss zunächst die rechtliche Einordnung als Fahrrad oder Kleinkraftrad nach StVZO berücksichtigt werden. Gleichzeitig gilt es individuelle Risikoaspekte wie Diebstahlwahrscheinlichkeit, Unfallanfälligkeit und Akkuprobleme abzuwägen. Auf dieser Basis lässt sich der Versicherungsbedarf definieren und passende Policen auswählen. Spezielle E-Bike-Versicherungen ergänzen Hausrat- oder Kfz-Absicherung um weltweiten Schutz, Neuwertentschädigung sowie Akku-Deckung und schützen effektiv gegen Diebstahl, Unfälle und technische Defekte. Über individuell wählbare Selbstbeteiligungen lässt sich Beitrag optimieren.